Bradley Cooper und Lady Gaga erobern derzeit Hollywood im Sturm. Nicht nur der Song „Shallow“ vom Songtrack zu ihrem extrem erfolgreichen Film „A Star is Born“ erobert die Charts, auch im Box-Office läuft es bombastisch. Alles in allem kann man ohne zu Lügen sagen, mit dem selbstreferenziellen Film über Hollywood hat die Traumfabrik einen der größten Hits der vergangenen Jahre geschaffen. Dabei ist die Geschichte rund um das Drama zweier Liebender schon viele Jahre alt. Denn „A Star is Born“ ist ein Remake des gleichnamigen Klassikers von George Cukor aus dem Jahr 1954. In ihm verarbeitete der Regisseur auch eigene Erfahrungen und Erlebnisse aus der Traumfabrik Hollywood.

Nur Nummer Zwei

Mit seinem Meisterwerk aus den 50er Jahren schuf George Cukor nicht nur einen Filmklassiker für das Kino, sondern der Film symbolisierte auch den Untergang eines bis dahin unangefochtenen Systems aus großen Studios und Konglomeraten. Es war, möchte man dem philosophischen Thema folgen, ein Abgesang auf das alte Hollywood, das mit einem letzten dramatischen Gang in die Fluten endete. Der Film veränderte für viele Zuschauer den Blick auf die Traumfabrik und erlaubte einen Blick hinter den Ruhm, vorbei am Glamour. Und vielen Konsumenten blieb dieser schonungslose und teilweise auch grausame Blicke auf die harte Realität in den Knochen stecken. „A Star is Born“ war kein Popcorn Kino, sondern eine Hommage auf eine sich verändernde Zeit, gespickt mit gewaltigen Musical-Nummern, die so erst wieder Jahrzehnte später auf der Leinwand erscheinen sollten.

Bradley Cooper wählte sich für sein Debüt als Regisseur also direkt eine wahre Ikone des klassischen Indie-Kinos. Und auch wenn sein Werk den Test der Zeit besteht, kann es doch nicht mehr als eine Liebeserklärung an das Original aus dem Jahr 1954 sein. Nicht, weil Cooper den Stoff nicht gut umsetzen konnte, sondern weil die Geschichte nicht mehr in die moderne Hollywood-Welt passt.